Sonntag, 16. November 2014

der kleine Unterschied

was unterscheidet eigentlich die Menschheit von anderen Lebensformen auf unserer Erde?
Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten wie es auf den ersten Blick scheint.


Betrachten wir einige der üblichen Annahmen.

- Der Mensch kann denken. Nun, ich will mich hier nicht dazu verbreiten, ob das wirklich auf alle Menschen zutrifft. Man hat jedenfalls nicht immer den den Eindruck, dass dieses so ist. (Aber ich meine ohnehin nicht Einzelne sondern die Art an sich.) Vielmehr stelle ich die Frage: können das andere Lebewesen nicht auch? Verhaltensbeobachtungen von Tieren zeigen immer wieder, dass auch Tiere über die Fähigkeit des Denkens verfügen müssen. Das trifft nicht nur auf Säugetiere zu. Auch im Verhalten von Vögeln, Insekten und Kraken lässt sich die Fähigkeit des Denkens erkennen. Ich meine diese Kriterium können wir ausschließen.
- Der Gebrauch von Werkzeugen und die Arbeit. Ebenso wie der Mensch, benutzen verschiedenste Tierarten Werkzeuge, um bestimmte Ziele zu erreichen. Auch das zeigen Beobachtungen und entsprechende Studien mit Tieren. Dabei nutzen sie nicht nur vorgefundenes, sondern bearbeiten geeignete Grundformen sogar.
- Die Sprache? Mitnichten! Wenn wir es nicht auf die menschliche Art der sprachlichen Kommunikation vereinfachen. Wenn auch nicht so komplex wie wir Menschen, so kommunizieren auch Tiere. Diese auch über akustische Signale. Wir verstehen nur die Sprache der Tiere noch nicht.
- Der Dünkel? Möglicherweise. Denn wir bezeichnen uns gern selbst als Besseres und die Krone der Schöpfung. Da wir aber die Sprache der Tiere nicht verstehen, ist nicht ganz sicher, ob auch Schimpansen, Delphine oder Kraken sich für dieses halten.


Nach meiner Ansicht gibt es folgende tatsächlichen Unterschiede.

1. Der Gebrauch des Feuers. Der Mensch sieht das offenbar selbst auch ebenso. Denn schon die Mythologie der alten Griechen hält es für erwähnenswert, das uns durch Prometheus das Feuer gebracht wurde. Die Zubereitung der Nahrung durch Feuer erleichtert uns den Zugang zu den wertvollen Inhaltsstoffen von energiereicher fleischlicher Nahrung, der Rauch des Feuers macht es lagerungsfähig. So musste der Mensch nicht mehr den ganzen Tag Früchte sammeln um sich ausreichend zu ernähren. Dadurch entstand Nummer:
2. meiner kleinen Liste, nämlich Freizeit. Freizeit nicht im heutigen Sinne, sondern im Sinne einer von Nahrungssuche oder Schlaf freie Zeit. Diese freie Zeit ermöglicht es dem Menschen, sein großes Gehirn auch zur Weiterentwicklung auf produktivem (vorerst auf dem Gebiet der Ernährung mit allen seinen "Randthemen", denn die Töpferei hat ja den eigentlichen Sinn, Gefäße zur Aufbewahrung und Transport von Lebensmitteln zu schaffen) und kulturellem Gebiet einzusetzen.
3. Die darstellende Kunst. Davon das andere Lebewesen malen oder Figuren schaffen, um Lebensgefühl zu zeigen und zu vermitteln, habe ich noch nichts gehört.
4. Obwohl Mensch meint denken zu können, zerstört er wider besseren Wissens permanent, die für ihn zum Leben erforderliche Umwelt. Das machen Tiere so nicht. Wie sagt uns eine indianische Weisheit: kein Frosch trinkt den Teich aus, in dem er lebt. Hat der Mensch als er noch näher am Tier war jedoch auch noch nicht getan.
5. Der Mensch tötet massenhaft Lebewesen seiner eigenen Art, nutzt die Getöteten aber nicht mal zu seiner Ernährung, sondern nur um sich materielle Güter anzueignen.
6. Und das halte ich für das wesentliche: er hat die Wahl 5. und 6. zu tun oder es sein zu lassen.


Noch etwas Wissenschaft. In jüngerer Zeit haben Wissenschaftler die Gene von verschiedenen Primaten miteinander und mit denen der stammesgeschichtlichen gemeinsamen Vorfahren verglichen. Das Resultat zeigt, dass die DNA von Mensch und Schimpanse zu 98 % übereinstimmen. Allerdings hat sich nicht der Mensch, sondern der Schimpanse weiter von unseren Vorfahren weg entwickelt. Wikipedia zitiert dazu die Periodika New Scientist mit der Bemerkung "Tatsache ist, dass Schimpansen die höher entwickelte Art sind."

Samstag, 8. November 2014

Brot und Spiele

Ganz so heftig ist es nicht, denn das Brot lassen wir sicherheitshalber fort und konzentrieren uns auf die Spiele. Das aber um so heftiger. Seit Monaten wird das 25. Jahr der Wiederkehr des Mauerfalls zelebriert. Mit einer potentiell wachsenden Euphorie. 

Es ist eigentlich gut, dass die unsinnige Teilung eines über eine lange Zeit zusammen gewachsenen Volkes beendet wurde. Aufs Euphoriegaspedal-Gaspedal wird dabei interessanterweise vor allem von den Vertretern der Kräfte getreten, welche die Ursache für die deutsche Teilung schufen. Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat und in Zusammenhängen denkt, weiß dass diese unmittelbare Ursache der  2. Weltkrieg war. Es sind auch die gleichen Kräfte, welche die Teilung, aus Angst vor einer nicht ausreichend Kapital-orientierten Entwicklung vollzogen. Das Wissen darüber habe ich nicht nur aus dem Staatsbürgerkundeunterricht, auch der Kalender und Publikationen des Deutschen Historischen Museums belegen dieses.

Der Feierdruck ist derartig gewaltig, das gar Claus Weselskys GDL ihren aktuellen Streik, in einer Aktion des guten Willens heute Abend vorzeitig beendet, um das Volk zum Feiern an die Mauerstandorte zu transportieren. Selbstverständlich werden die Schulkinder in Projekten mit dem Mauerfall beschäftigt - hier und da auch von Einheitsgewinnerfirmen unterstützt. Und das dürften eine ganze Menge sein. 

Ich als Nichtbefürworter der Art und Weise des Vollzuges der deutschen Einheit, sehe mit Gelassenheit und stiller Freude, auf die mit hohem propagandistischem Aufwand betriebenen Feierlichkeiten. Weiß ich doch aus der Erfahrung, dass so etwas nur gemacht wird, wenn die zu Überzeugenden nicht von selbst so recht an die Sinnhaftigkeit glauben. 
Einem Kind, welches nicht selbst daran glaubt, dass es wichtig ist, sich vor dem Essen die Hände zu waschen und in der Schule fleißig zu lernen, muss ich das so lange erklären, bis es das verstanden hat und umsetzt. 
Einem Volk welches nicht so wirklich vom Übel der DDR-Diktatur und davon dass diese Deutschland spaltete überzeugt ist, muss ich das immer wieder neu unter die Nase reiben. Das so etwas noch erforderlich ist, nehme ich als Zeichen des bislang zu geringen Erfolgs. Daher freue ich mich auf weitere Veranstaltungen dieser Art. Nächstes Jahr im Oktober haben wir dann ein Vierteljahrhundert deutsche Einheit.

Die Mauer in den Köpfen steht weiter fest und stabil. Daran erfreuen sich Betonköpfe, welche andere Menschen Betonköpfigkeit vorhalten.

Freitag, 31. Oktober 2014

Verursacherprinzip

Wem der Begriff unbekannt ist. Das Verursacherprinzip sagt uns, dass die durch Aktivitäten erzeugten Kosten oder Probleme, von deren Verursachern zu tragen sind.

Wir kommen soeben aus einem wunderbaren Urlaub zurück, sind erholt und voller schöner Eindrücke. Denn die Sensoren für Negatives lassen wir immer zu Hause - die nehmen bloß viel Platz weg und würden vielleicht sogar Übergepäck-Kosten verursachen. Was wir nach dem o.g. Prinzip zu tragen hätten. Wollen wir nicht.

Wie häufig, mache ich mir nach dem Urlaub das Vergnügen und sichte bei den entsprechenden Diensten die negativen Hotelbewertungen. Was wurde also beim meinem jetzigen Ferienhotel, dessen Personal wir als kompetent und freundlich und dessen Ausstattung wir als super kennen gelernt hatten so bekrittelt?  

Wie schon gedacht war ein wesentlicher Punkt der Flugverkehr, welcher genau über dem Hotel als Einflugschneise stattfand. Wir hatten diesen, am Meerwasserpool, dem Strand oder der Sonnenterrasse liegend auch beobachtet. Da die Flugzeuge heutzutage alle groß und grell mit den Logos von Reiseunternehmen bemalt sind, sahen wir hier deutlich, wer alles Plätze in der von uns gewählten Reiselandschaft anbietet. 

Ich fand es prima, dass hier das Verursacherprinzip wunderbar umgesetzt wird. Ohne Urlauber gäbe es nämlich keine Flugverkehr. In der Nacht haben wir im übrigen keinen Fluglärm erhören können, weil es offenbar in der Nacht keine Flüge gab.

Das Prinzip ist auch gut positiv ausnutzbar. Freundlichkeit lässt sich nämlich durch eigene Freundlichkeit verursachen.


Mittwoch, 8. Oktober 2014

Das Menschenrecht auf Streik

Die Gewerkschaftsbewegung hat sich mit dem Streikrecht ein wichtiges Recht erkämpft. Solidarisch kämpfen sie gemeinsam für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und eine Bezahlung mit welcher man auch leben kann. Das ist gut so. Als langjähriges Gewerkschaftsmitglied frage ich mich jedoch immer häufiger, ob dieses noch im Sinne der Gewerkschaftsbewegung genutzt wird. Und zwar hier in Deutschland - einem der reichsten Länder der Welt, in welchem (bei aller Kritik) der Mensch von eigener Arbeit leben kann. Wenn er nicht gerade in einer Niedriglohnbranche tätig ist. Davon gibt es etliche. In einer Studie von 2013 las ich, das jeder vierte hierzulande von einem Stundenlohn von unter 9,54 € leben muss. Die haben in aller Regel das Problem, in ihren Branchen kaum gewerkschaftlichen Druck durch einen Streik ausüben zu können. Wenn kratzt es schon, wenn Frisöre, Reinigungskräfte, Pflegemitarbeiter oder Wachleute streiken? Letztere können das bestenfalls bei der Flughafenkontrolle und -abfertigung. Sie haben auch darum keine Chance wirksamer Arbeitskämpfe, weil sie zersplittert in kleinen Einzelunternehmen arbeiten. Deswegen sind in diesen Branchen nur wenige gewerkschaftlich organisiert. So wenig, dass z.B. bei ver.di im Fachbereich 13 "sonstige" zusammengefasst sind! Das ist schlecht.

Ganz anders können da die Monopolisten mit den Muskeln spielen. Wegen dieser Monopol bedingten Kraft, haben diese auch super Organisatiosquoten. Zuletzt war diese Stärke wieder bei Lufthansapiloten und gestern bei der GDL zu erleben. Weil der Arbeitgeber nicht auf ihre Forderungen eingeht, wird unverzüglich ein bundesweiter Streik ausgelöst um bei Arbeitgeber Druck auszuüben. Mit ihrer Organisationskraft können sie das auch wunderbar. 
Piloten und Lokführer haben sich zumeist einen Traum mit ihrem Beruf erfüllt, wer will nicht Lokführer, Pilot oder Feuerwehrmann werden? Neben dem Traum dieser Aufgabe, haben dies Berufe auch noch eine gute Bezahlung. Sie liegt im allgemeinen über dem Durchschnitt. Ich weiß - es gibt mit Sicherheit Lokführer, welche unter dem statistischen Durchschnitt* bezahlt werden. 
Aber alles wird teurer, da ist schon verständlich, wenn man regelmäßig mehr Lohn haben möchte, um Teuerungen auszugleichen. Das ist recht und billig! Auch Freizeit ist wichtig. Ich las, das die GDL die wöchentliche Arbeitszeit von 37 auf 35 Stunden verringern möchte - Mindestlohn Empfänger könnten mit so wenigen Arbeitsstunden gar nicht leben! Hier möchte aber eine ganze Gruppe 5% mehr Geld, bei grob über den Daumen gepeilt 5% weniger Arbeitszeiteinsatz. Um bei Zahlen zu bleiben: 91% der GDL Mitglieder halten es gerechtfertigt, dafür ihre Fahrgäste mit einem Streik zu bestrafen. Denn darauf läuft es hinaus, wenn dieser Monopolist die Leistungen einstellt. Dabei wird sogar gern auf die hohe Verantwortung der Lokführer verwiesen. Ich halte das für einen Ausdruck hoher Verantwortungslosigkeit und außerdem für unsolidarisch. Was würde ein Lokführer sagen, wenn einer seiner Pflege bedürftigen Angehörigen, die erforderliche Leistung nicht erhielte, weil die Pflegekräfte streiken? Wenn er im Aufzug stecken bleiben müsste, weil der zur Befreiung beauftragte Dienst gerade streikt? Da muss ich doch fragen: waren alle Möglichkeiten schon ausgeschöpft und muss man dann gleich bundesweit und auch im Personenverkehr streiken? Ich halte es für eine Form von Machtmissbrauch. Machtmissbrauch mag ich nicht. Besonders wenn es die Falschen trifft. Das zeigt sich besonders deutlich nach dem nunmehr dritten Streik, binnen kurzer Zeit.

Viele der vom aktuellen Streik Betroffenen sind übrigens Schichtarbeiter aus den o.g. Niedriglohnjobs; Reinigungskräfte und Wachleute welche von der langen Schicht kommen, bzw. zu dieser müssen. Aufmerksame Lokführer könnten das wissen. Und es trifft all jene, welche Umwelt bewusst auf das eigene KFZ verzichten und mit den Öffentlichen mobil sein wollen.

Wer zahlt eigentlich dafür? Die Fahrgäste natürlich. Leute aus dem Niedriglohnsektor sogar dreimal.

- das erste Mal sofort: durch Zeitverlust wegen Zugausfall,
- das zweite Mal mittelfristig: durch höhere Fahrpreise (welche sich z.B, bei der Berliner S-Bahn in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt haben und das bei geringerer Qualität),
- das dritte Mal langfristig: durch eine geringer ausfallende Rente. Der Abstand zum Durchschnitt der ins Rentensystem Einzahlenden wird nämlich durch die regelmäßigen rapiden Erhöhungen für die Starken immer größer.

Mir stellt sich auch die Frage, ob der Arbeitgeber ebenfalls Schaden erleidet? Zum Beispiel bei der Berliner S-Bahn. S-Bahnen welche nicht fahren, kosten grob gerechnet nichts! Oder? Lokführer, welche streiken kosten dem Arbeitgeber keinen Lohn.
Auf der anderen Seite, fehlen der S-Bahn die Einnahmen für Tickets. Oder? Denn, die in der Nacht und früh am Morgen gewöhnlich und regelmäßig die S-Bahn benutzenden Pendler dürften zu einem hohen Teil Zeitkartenbesitzern sein. Die haben also schon bezahlt! Und. Die Zeit der Nacht dürfte mangels Kontrollen (ich habe zwischen 22 Uhr und 6 Uhr noch nie eine Kontrolle erlebt) die höchste Schwarzfahrerquote haben.
Bei den Fern- und Regionalstrecken mag das vielleicht anders aussehen.

* für das was Durchschnitt ist gibt es diverse Angaben. Für mich hat derjenige Durchschnitt verdient, welcher es auf 1 Rentenpunkt im Jahr brachte.

Mir persönlich schadet der seit 6.11. laufende Rekordstreik übrigens nicht. Als Berliner genieße ich den Vorzug zwei parallele Nahverkehrsnetze nutzen zu können. Den durch vollere U-Bahnen und Busse entstandenen Verlust an Bequemlichkeit kann ich verschmerzen. Rein statistisch überwiegen ohnehin die betriebsbedingten S-Bahnausfälle, die durch den Streik bedingten. Und zwar deutlich! 

Freitag, 29. August 2014

Selbstgespräch

In meinem Holzhau und Wanderblog ist häufig etwas zu lesen, was der Einen oder dem Anderen etwas skurril vorkommt. Keine Angst, es geht hier nicht um irgendwelche sonderbaren Praktiken einer sehr angenehmen Angelegenheit oder andere nicht ganz jugendfreie Dinge. Was mir schon, bevor ich zum Thema gelange einen Zwischenruf erlaubt. Wieso ist die sehr angenehme Sache eigentlich nicht jugendfrei, Krieg und andere Gewalt dürfen aber immer und überall auch von Kindern gesehen (und erlebt!) werden?

Meine Skurrilität betrifft mein Urlaubsverhalten. Nicht nur, dass ich da solch verrückte Sachen wie ausdauerndes Wandern praktiziere. Nein, ich tue es sogar bereits vor dem Frühstück. Bereits um 6 Uhr bin ich im Sommer auf den Beinen und laufe vor dem Frühstück schon wenigstens ein halbes Dutzend Kilometer. Mensch - es ist doch Urlaub, da kann man doch endlich einmal ausschlafen. 
Also. Selbstverständlich stelle ich mir nicht den Wecker, um morgens 6  Uhr Wandern zu gehen. Ich bin zu dieser Zeit ausgeschlafen. Warum sollte ich die wertvolle Zeit also nicht mit etwas von dem ausfüllen, was mir Freude bereitet? Na klar. Dafür bin ich aber am Abend nicht mehr putzmunter, sondern gegen 20 oder 21 Uhr rechtschaffen müde. So gehe ich halt zu dieser Zeit schlafen und vertrödele meine wertvolle Urlaubszeit nicht mit dem, aus meiner Sicht sinnfreien Fernsehprogramm. Habe ich doch am Tage genug tatsächlich fern gesehen. 
Dieser Rhythmus hat einen, die Gesundheit fördernden Nebeneffekt. Ich bin aktiv bei Tageslicht und ruhe wenn es dunkel ist. Das Tier Mensch ist nämlich eigentlich ein tagaktives Lebewesen. Das kann jeder selbst überprüfen. Dafür gibt es ein kleines, aber wirkungsvolles Experiment. 
Nehme Dir eine Taschenlampe und gehe, wenn es draußen schön dunkel ist in den Wald. Jetzt lösche das Licht Deiner Taschenlampe und gehe 50 Schritte in eine beliebige Richtung? Solltest Du nachtaktiv sein, macht das Dir keinerlei Problem, da Du Dich mit Deinen Sinnesorganen prima zurecht findest. Vermutlich bist Du dann aber kein Mensch, sondern ein Uhu oder eine Fledermaus. 

Fazit: eigentlich ist nicht das was ich tue sonderbar, sondern das es so wenig Leute so tun, ist das Komische. Aber es gibt so viele sonderbare Sachen. So habe ich letztens auf dem Spielplatz folgendes erlebt: 
Ein kleines Mädchen fährt prima mit dem Fahrrad. Nicht ganz so schnell, wie Papa es will - aber immerhin rücksichtsvoll und entsprechend den Regeln. Der Brunder des Kindes quengelt aber ein wenig, weil er auch Fahrrad fahren möchte. Papa sagt also zum Mädchen "du machst das nicht richtig", nimmt ihr das Rad weg um es dem Sohn zu geben. Da Papa ihm das aber offensichtlich nicht beigebracht hat, fällt er immer wieder um. Was macht Papa also? Er sagt dem Mädchen "zeige Deinem Bruder, wie man Fahrrad fährt. Du kannst das doch gut." Zum Glück ist so etwas selten. Gute Väter geben beiden Kindern ein eigenes Fahrrad.


Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Methode des vollen Topfes

... wird sehr gern angewendet, um das Image zu verändern. Funktioniert sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht. Es geht ganz einfach.
Fülle einen Topf mit den gewünschten Informationen. Diese Informationen müssen nicht korrekt sein - Hauptsache sie sind eingängig und ausreichend, um den Topf zu füllen. Irgendwann laufen sie dann über. Das macht nichts. Jetzt passt aber nichts mehr hinein - auch nicht Informationen, welche dem bisherigem Inhalt widersprechen. Sind diese nämlich zu leicht, so fließen sie gleich wieder ab. Sind sie gewichtig, gehen sie einfach unter. Man sieht täglich, wie prima diese Methode funktioniert. Einfach mal beobachten.

Dauerhaft geht das sicher nicht, aber doch für eine ausreichend lange Zeit. 

Dienstag, 15. Juli 2014

Ist Wandern eigentlich Sport?

Gestern in der Schicht produzierte eine meiner "beliebten" Scherzbemerkungen eine Frage eines meiner Kollegen. Ich hatte mich zum Verhältnis und dem Interesse des Durchschnittsbürgers, in Bezug auf Fußball und richtigen Sport geäußert. Siehe dazu auch meine WM-Beitrag. Mein Kollege fragte als was ich unter richtigem Sport verstünde. Ich zählte einige Alternativen auf: Leichtathletik, Gewichtheben, Radsport, Schwimmen. Und welchen Sport würde ich denn nun betreiben? Wandern selbstverständlich. Mein Kollege empfindet das zwar als sehr angenehm - aber ist es denn Sport?
Eine eindeutige Definition dafür gibt es nicht. Wir verstehen im allgemeinen darunter Bewegungen unseres Körpers um vergleichbare Leistungen im Wettkampf zu messen. Allerdings würde hier der Motor- und Pferdesport nicht so richtig erfasst werden.
Für das Wandern sehe ich das relativ leicht einzuordnen. Laufen und Gehen sind gar olympische Sportarten. Warum sollte hier das gesunde Amateurwandern nicht als Sport gezählt werden? 
Auch von den gesundheitlichen Wirkungen ist Wandern ähnlich wie anderer Sport. Wandern hat sogar viele Vorteile: es verbindet nämlich gesunde körperliche Betätigung mit emotionalem Genuss der Natur. Die Energieverbrauchsbilanz des Wanderns ist dabei sogar unabhängig von der Wandergeschwindigkeit und ähnlich der des schnellen Laufens. Egal ob ich schnell oder langsam wandere: je Kilometer verbrenne ich dabei etwa 50 kcal. Was noch verrückter ist, wandere ich langsamer als im natürlichen Durchschnitt verbrauche ich mehr Energie. Wer dazu genaueres lesen mag, findet das in der Quelle aus welcher ich für meinen Beitrag ein wenig geklaut habe.
Wandern ist auch weniger belastend für die Gelenke. Dazu ein Test. Man nehme ein rohes Ei als Gelenkersatz. Wie beim Laufen setzen wir das Ei gleichmäßig und mit geringem Tempo auf die Tischplatte. Und nun simulieren wir das schnelle Laufen und setzen das Ei kräftig und mit Schwung auf den Tisch ...  Guten Appetit!


Dienstag, 24. Juni 2014

Null Bock auf Fußball-WM?

Ich bin eigentlich ein Freund des Sports. Gern sehe ich mir Sportveranstaltungen an. Auch die großen, wie Olympiaden. Am liebsten Leichtathletik. Ebenso gern Snooker. Obwohl das eher eine Randsportart ist und ´sich offen als reiner Profisport präsentiert.
Ich besuche auch ab und zu ein Fußballspiel eines meiner ortsansässigen nicht Profi Vereine. Obwohl auch hier bereits die Tendenz erkennbar ist, welche mich von Fußball abwenden lässt. Dieses Spiel zähle ich schon längst nicht mehr zum Sport. 
Warum?

Sport ist vom Gedanken her fairer Wettstreit um hohe physische Leistungen des Menschen, erfordert aber auch mentale Stärke. Ist Fußball wirklich fair? Ich meine nein!
Fairness ist im Fußball schon lange nicht mehr erkennbar. Sowohl bei den Spielern selbst, als auch bei vielen deren Anhängern. Was hier provoziert, gefoult und geschauspielert wird um Vorteile für sich und Nachteile für den Gegner zu schaffen, ist schon sehr übel. Der Umgang auf dem Platz ist nicht sportlich sondern verlogen und brutal. 
Das wird auch in die Köpfe der Fans getragen und gehört zu s.g. Fußballkultur. Provokation, Häme, Beschimpfung, Gewalt. Das alles hat mit Fairness absolut nichts mehr zu tun. Bei der jetzigen FIFA Großveranstaltung kann man solche Tendenzen auch wieder beobachten. Ich nicht so sehr beim Spiel - ich sehe sie mir einfach nicht mehr an. Mir genügen da Schilderungen von Freunden und Verwandten sowie die Reaktionen meines Umfeldes. 
Was soll z.B. die fortdauernde hämische Freude über das Ausscheiden anderer Mannschaften? Die kommen mir weniger als Kommentare von Sportfreunden, sondern eher wie Szenarien aus dem Verhalten verfeindeter Staaten vor. Aber eigentlich sollen doch Sport und Spiel die Freundschaft zwischen den Menschen und Völkern befördern. Oder?
Jegliches Verhalten, aller am Fußball beteiligten Gruppen Mannschaften und Fans, widerspricht all dem, was wir an sozialem Verhalten lehren und wünschen, es passt eher zum Verhalten im Krieg. Der wirtschaftliche Anteil hingegen, widerspiegelt genau das, was täglich erlebt und zelebriert wird. Ein Produkt, um Teufel komm raus vermarkten um maximalen Gewinn zu generieren. Und hier sind wir bei P.J. Dunning.


Geld. Wie kaum in einem anderen Bereich fließen im Fußball riesen Geldströme. Was da so an Gehältern an Ikonen dieses Spieles auf Feld und Trainerbank rüber kommt, lässt erahnen um welche Beträge es hier bei Werbung und daraus resultierenden Handel mit Produkten, Dienstleistungen und Versicherungen geht. Erstaunlicherweise wird das von den Fans klaglos akzeptiert. Welche zum großen Teil selbst recht erbärmlich bezahlt werden.



Werbung. Mir gefällt die penetrante Produktwerbung rund um das Fußballgeschäft absolut nicht. Das geht so weit, das praktisch jeder Auftritt eines Fußballakteurs von Schuh bis Sonnenbrille eine abgestimmte Werbekampagne für Sponsoren ist. Ich denke der Unterschied zwischen Sponsor und Mäzen ist bekannt. Selbst Stadien tragen inzwischen die Namen der eigennützig finanzierenden Unternehmen. Das Fußballspiel wird mehr und mehr zum Spektakel und Rahmenveranstaltung für die Werbung.


Wie ein Virus treibt sich der Profifußball in den TV-Programmen herum. Sind die Spiele von Meisterschaften doch inzwischen so organisiert, dass praktisch alle Wochentage von Freitag bis Montag mit Liveübertragungen bestückt werden. Sich das Spiel praktisch ins Familienleben der Fußballfans dominierend einbringt. Da sind die Spiele der unterschiedlichen Pokalveranstaltungen bis hin zur Champions League noch gar nicht gerechnet.


Droge. Die jetzige WM zeigt deutlich welchen Drogencharakter dieses Spiel angenommen hat. Aus Rand und Band sind die Fans. Da darf bei jedem Tor geböllert werden, ohne das sich Widerstand regt, alle Regeln werden ausgehebelt. Menschen verkleiden sich wie zum Fasching und kaufen dafür überteuerte Trikots ihrer Mannschaft. Erwachsenen toben wild herum und jubeln oder weinen laut, wenn ihre Millionäre zum Ruhme oder zur Schande der Nation gewinnen oder verlieren. Einer Nation, die bei den heute hier und morgen da spielenden Heroen sonst keine Rolle spielt. Zumal man heutzutage sich mehr und mehr aussuchen kann zu welcher Nation man gehören möchte.

Lärm und Gewalt: neben der Böllerei. Lärmende und häufig stark alkoholisierte s.g. Fans, drängen mir laut brüllend, auf Straßen und Plätzen in Bussen und Bahnen ihre Leidenschaft auf. Furchtbar. Ist mir bei Freunden richtiger Sportarten noch nicht so untergekommen. Oder hat schon mal jemand erlebt, dass ihm auf der Straße oder in der S-Bahn laut der Name des favorisierten Leichtathleten oder verehrten Schwimmerin ins Ohr gebrüllt wurde - während der "Fan" eine Bier- oder Schnapsflasche schwenkte? Oder sich Anhänger des Siegers und des Zweitplazierten eines Marathonlaufes auf einem Bahnhof prügelten?

Bin ich da ein wenig kleinlich? Mag sein, wem es gefällt dem gönne ich die Freude am Event Fußball. Man gönne mir aber auch meine Position dazu.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Suchen und nicht finden - Goethe "Gefunden"

Immer wieder erfahre ich diesen Effekt, welchen ich aus Goethes Gedicht "Gefunden" kenne.

Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.


Durch den Wald, den Park laufend, entdecke ich ohne bewusstes Suchen schöne, interessante Dinge. Diese begegnen mir praktisch jedes Mal wieder. Bis zu dem Punkt an welchem ich mir vornehme, sie mir einmal genauer anzusehen.

Ich wollt es brechen,
Da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?


Und nun? Plötzlich finde ich die Dinge nicht mehr. Als wollten sie mir sagen, ich möge mich erst mehr bemühen, sie zu verstehen. Bis sie sich mir wieder zeigen und ich sie körperlich nach Hause tragen kann - oder eben wenigstens als Fotografie.

Ich grub's mit allen
Den Würzlein aus.
Zum Garten trug ich's
Am hübschen Haus.


Um sie in einem Blogbeitrag zu verwursten oder in anderer Art und Weise zu brechen.

Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.

Irgendwie ein sonderbarer Effekt, dass sich manche Dinge einem nur zeigen, wenn man sie nicht bewusst, sozusagen gewaltlos entdeckt und sie nur gedanklich mit sich nimmt. Mit Gewalt kannst Du auf Dauer nichts gewinnen. Erst musst Du sie Dir geneigt machen.

Mittwoch, 4. Juni 2014

QRP -mit kleiner Leistung

QRP* bedeutete ursprünglich "verringern Sie die Sendeleistung". Von Funkamateuren, absolute Profis im aus der Not eine Tugend zu machen, wurde das zur Herausforderung umgedeutet. Mit möglichst kleiner Sendeleistung, größtmögliche Entfernungen mit Funksignalen zu überbrücken. 
Das Prinzip ist auf viele Ebenen des Lebens übertragbar: versuche mit geringstem Einsatz an Ausrüstung, das Maximum herauszuholen und Ziele zu erreichen, welche sonst nur mit riesen Aufwand erzielt werden können. So gibt es eben Bergsteiger, welche die größten Höhen ohne Hilfsmittel und gar ohne Sauerstoffgerät erklimmen. Selbst der höchste Gipfel der Erde der Sagarmatha bzw. Jo mo klungs ma (wir kennen ihn als Mt. Everest) wurde inzwischen schon ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen.

Für mich selbst beherzige ich dieses Prinzip z.B. in der Fotografie. Mit einer möglichst kleiner Kamera, möglichst gute Fotos unter kompliziertesten Bedingungen zu machen. 


Ganz alltagstauglich ist die Sache aber nicht. Immer dann, wenn z.B. Regeln für einen Wettbewerb gelten, funktioniert das nicht richtig oder führt es nicht zum Erfolg. So besagt unter anderem eine Fußballregel, dass ein Spiel beginnen darf, wenn wenigstens 7 Spieler für jede Mannschaft auflaufen. Praktisch könnte Deutschland also zur WM mit erheblich weniger Personal antreten. Allerdings sollte dann keine Schelte auf die Spieler nieder gehen, wenn diese nach der Vorrunde nach Hause müssen. Was jedoch zu Folge hätte noch mehr einzusparen. Auf solch irren Gedanken kommt zur Freude der Fußballfans aber niemand. So dürfen die Fans also nicht nur das Weiterkommen voraussetzen, sondern auch von Finale und Meisterschaft träumen. Erfolg mit weniger als dem erforderlichen Personal ist aber in Krankenhäusern und Schulen oder auf Polizeiwachen durchaus im Rahmen des üblichen. Hört man.

Wenn man QRP auf Technik reduzieren will, kann man zu Autorennen schauen. So sind in der Formel 1, Motorgröße und Drehzahl begrenzt ein Mindestgewicht vorgeschrieben. Keiner käme jedoch auf den Gedanken, das Limit nicht auszureizen und gleichzeitig Siege zu fordern. Selbst unter den scheinbar gleichen Ausstattungen gibt es so große Unterschiede, dass diese über Sieg und Niederlage oder entscheiden. 
Und wie sieht das im normalen Arbeitsalltag aus?



*Zur Erklärung für Jüngere und alle Nichtfunkinteressierte. QRP ist eine sogenannte Q-Gruppe. Dahinter stehen Phrasen, welche den Funkverkehr effizienter machen. Besonders zu Zeiten, als dieser Verkehr über Morsezeichen durchgeführt wurde. Gleichzeitig ermöglicht es Verständigung ohne Fremdsprache. Anstelle "Mein Standort ist ...", QTH ... zu morsen geht schneller und ist ohne Wörterbuch verständlich - wenn man Funker ist.



Sonntag, 1. Juni 2014

Alle Jahre wieder ...

... kommt nicht nur der Weihnachtsmann. Es ruft auch ein anderer Mann - Vater Staat wünscht eine Auflistung meiner Arbeitsleistung. Er vereinfacht das, und will eigentlich nur wissen, was ich durch Arbeit an Einkommen erworben habe, um den durch ihn festgelegten Teil davon zu erhalten. Damit werden dann die von ihm (Vater Staat) als für den Erhalt des Staates erforderlich erachteten Dinge bezahlt. Nicht jeder Vater bezieht seine Kinder in die Entscheidungsfindung bei Ausgaben ein.
Es ist schon ganz interessant, dass Arbeitseinkommen überhaupt Steuerabgabenpflichtig ist - streng genommen ist erst ab 8130 € steuerpflichtig. Das entspricht 677,50 € im Monat. Dieser Betrag liegt im übrigen etwa 1/3 unter der Armutsgefährdungsgrenze in Deutschland. Ohne Kommentar. Die s.g. Vermögenssteuer wird in Deutschland seit 1997 nicht mehr erhoben. Das Thema ist offenbar sehr kompliziert. 


Für mich ist aber die Sache mit der Einkommensteuererklärung regelmäßig eine Gelegenheit über das Leben, vor allem den finanziellen Teil dieses Lebens nachzudenken. Ich nutze das auch gern für einen statistischen Rückblick. Wer mich ein wenig genauer kennt der weiß, ich liebe Zahlen.

So habe ich diese Mal folgende interessante Informationen erhalten.
1. Mein zu versteuerndes Einkommen hat sich das zweite Mal in Folge um etwa 1000 Einheiten der hierzulande üblichen Währung vermindert.
2. Es ist dadurch wieder auf dem Niveau des Jahres 2003 angelangt. Präzise gesagt, liegt mein für 2013 zu versteuerndes Einkommen um 5 Euro und 9 Cent unter dem von 2003.
3. Das verfügbare Nettoeinkommen ist dennoch etwas gestiegen, was mit der allgemeinen Lohnentwicklung zusammenhängt. Da sich mein Einkommen weiter vom Durchschnitt (nach unten) entfernt hat, komme ich in den Genuss günstigerer Besteuerung als noch 10 Jahre zuvor.



An dieser Stelle, ist es an der Zeit, einmal denjenigen zustimmen, welche über die steigenden Lohnkosten klagen. Behindern diese doch die Konjunktur in erheblichem Umfang. Daher muss man sie bei jeder passenden Gelegenheit an erster Stelle der Herausforderungen nennen. Der Fairness halber kann ich mich nur auf die mich selbst betreffende Zahlen berufen. Durch Lohn, haben sich die durch mich verursachten Kosten in dieser Dekade um 11,7 % erhöht. Mittels Reduzierung der 2003 gezahlten ATZ (Außertarifliche Zulage) um 1/3, konnte der Schaden gottlob reduziert und der GAU für die deutsche Wirtschaft verhindert werden. So stieg mein Stundenlohn im genannten Zeitraum glücklicherweise doch nur um weniger als 10 %. Damit bleibt mein Lohn nicht allzu weit hinter dem doppelt so schnell  gewachsenen Preisen zurück. 
Allerdings hat sich mein Rückstand zur allgemeinen Lohnentwicklung um weitere 12 % vergrößert. Und dieser war bereits 2003 sehr groß.



Die gute Nachricht am Ende. Im gleichen Zeitraum hat sich aber meine Arbeitszeit um 14 % vermindert. Ich kann aber versichern, immer noch Vollzeit zu arbeiten. Und das sich die, durch mich geleistete Arbeit dennoch etwa verdoppelt hat.

Samstag, 31. Mai 2014

Ein wirklich gutes Geschäft!

Verkaufen will ich hier nichts. Obzwar ich regelmäßig verkaufe, nämlich meine Arbeitskraft. Zu einem mäßigem Preis. Obwohl ich der Meinung bin, das mein Grundkapital an Wissen, Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft sehr gut ist. Leider sind die Verhältnisse so, das Leute mit Kapital in Form von Geld bestimmen was sie durch meine hohe Leistung verdienen möchten. Mindestens im zweistelligen Bereich soll dieses stattfinden. Ansonsten werde ich verkauft. Nicht körperlich, wie ein Sklave, jedoch als Teil eines Unternehmens. So findet dieses immer wieder statt.
Eine große Diskussion hierzulande, war und ist die um den Mindestlohn. Dabei wird um ziemlich erbärmliche Größenordnungen diskutiert. Überwiegend von Leuten, welche beim Kauf eines  Luxusartikels nicht auf den Cent schauen (müssen) aber 10 Euro Stundenlohn für einen abhängig Beschäftigten für eine wirtschaftliche Katastrophe halten. Geschenkt. Darüber mag ich hier nicht debattieren.


Die sichtbare Anerkennung von guter Arbeit ist jedoch eigentlich ein gutes Geschäft. Lässt sich das Produkt guter Arbeit doch besonders gut verkaufen. Und wie wir bei teuren Uhren und KFZ sehen, auch zu einem guten Preis. Das sollte eigentlich auch bei Dienstleistungen so sein. Man hat aber eher das Gefühl, es wird versucht, verkaufbare Qualität auf das gerade noch zu verkaufende Maß zu reduzieren. 

Sichtbare Anerkennung guter Arbeit, ist neben dem Lob durch den aufmerksamen Kunden und den Chef, auch eine Bezahlung, welche es erlaubt eine Familie ordentliche zu ernähren, in den Urlaub zu fahren oder mal beim Zahnarzt eine Zahn ersetzen zu können ohne gleich einen Kredit aufnehmen zu müssen. Womit wir wieder beim lieben Geld wären, was leider unumgänglich ist. Denn wenn ich eine Dienstleistung oder ein Produkt kaufen muss, will der Verkäufer als Äquivalent Geld von mir und zwar von mal zu mal mehr. Demgegenüber hat sich jedoch mein Verdienst seit Jahren (trotz kleiner Lohnerhöhungen) regelmäßig vermindert.

Viel schlimmer ist jedoch, dass auch die Anerkennung der Leistung von abhängig Beschäftigten von Jahr zu Jahr abnimmt. Man hört und liest immer wieder darüber. Und das wirkt sich letztlich auf die Motivation und somit irgendwann auch auf die Leistung aus. Unmotivierte, gar demotivierte Mitarbeiter sind objektiv nicht in der Lage, die von Investoren gewünschten Leistungen zu vollbringen. Was das Schmieröl für drehende Teile in einer Maschine ist, bewirkt Motivation für Menschen. Das ist bekannt und wird hier und da auch berücksichtigt - leider zu selten in auch auf der Ebene, in welcher die tatsächliche Arbeitsleistung erbracht wird. Und das ist schlecht für alle Beteiligten. Egal in welcher Ebene, egal durch welche Form der Beteiligung an der Wertschöfpfung.

Donnerstag, 22. Mai 2014

mehr Licht?

Licht ist eine der Grundlagen für unser Leben. Ebenso wenig, wie unsere Spezies ohne Wasser und Sauerstoff leben kann, geht dieses Leben ohne Sonnenlicht. Mal ganz abgesehen davon, dass durch Sonnenlicht die Photosynthese funktioniert, welche uns den Sauerstoff erzeugt.

Bewusst schreibe ich hier Sonnenlicht, denn nur dieses kann unserer Haut dazu anregen Vitamin D zu produzieren und damit unter anderem unser Immunsystem stärken. Nicht umsonst sind wir in der Sonnenlicht armen Jahreszeit anfälliger für Krankheiten des Körpers und der Seele. 

Arbeitsmedizinisch sind die Effekte durch Licht inzwischen ziemlich gut bekannt und erforscht, wenn diese Erkenntnisse auch noch nicht wirklich in den entsprechenden Arbeitsschutzverordnungen untersetzt werden. Was im übrigen beim Lärmschutz ebenso ist. Die Verordnung sagt nämlich, wenn ich das verkürzt wiedergebe: viel hilft viel. So wird es zumindest interpretiert, hat man den Eindruck. Denn auch die Verordnung sagt mehr als nur viel Helligkeit muss sein.

Aber darüber will ich eigentlich nicht nachdenken, sondern über die verschiedenen Wirkungen von unterschiedlichen Lichtmengen. Denn interessanter Weise kommen wir zeitweise sehr gut mit wenig Licht aus. Die ersten 9 Monate hat das mit dem Licht sowieso Mama übernommen. Später haben wir in dunklen, selbst gebauten oder erfundenen Höhlen gern gespielt und mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen. Gedämpftes Licht ist nämlich gut für die Kreativität. Vermutlich auch darum, weil wir als Augentiere weniger, vom kreativem Denken abhaltende Informationen erhalten, wenn wenig Licht da ist. So können wir uns besser auf Inhalte konzentrieren. 

Hingegen fühlen wir uns bei hellem Licht kontrolliert. Der Kommissar im Krimi vernimmt den Verdächtigen im hellen Lichtkegel. Ebenso führt helles kaltes Licht in Büroräumen und Werkhallen zur Disziplinierung.

Oder wie denkt ihr darüber?




Donnerstag, 15. Mai 2014

Bin ich ein potentieller Betrüger?

In der letzten Zeit ist viel über die Rente mit 63 zu hören und zu lesen. Wie man diese finanziert. Aber vor allem wie man dem Missbrauch dieser Möglichkeit verhindern kann und ob Zeiten der Arbeitslosigkeit dazu gezählt werden können. Ich fühle mich zwar nicht angesprochen, bin es aber wohl auch. Also mache ich mir auch darüber meine unqualifizierten und gehört werden wollenden Gedanken.

Denn ich werde demnächst 61 - komme also in das kritische Alter, in welchem ich meinen Chef überreden könnte, mich doch zu entlassen. So sind ja die Gedanken der Missbrauchsverhinderer. Schlimm genug, dass ich schon mehrfach die Möglichkeit des bezahlten Nichtstuns genutzt habe und frecherweise arbeitslos wurde. Nun droht gar der GAU. In dunklen Hinterzimmern treffe ich mich mit meinem Chef und vereinbare mit ihm, meinen Job aufzugeben, sein Schaden solle es nicht sein. Erhalte ich doch immerhin einen Stundenlohn welcher knapp über dem Mindestlohn liegt und bekomme Nacht-, Sonn- und Feiertagsschichten dramatisch gut vergütet. Da könnte man doch bei Neueinstellungen den einen oder anderen Cent einsparen. Mal ganz davon abgesehen, das die Leistungsfähigkeit eines 25jährigen möglicherweise über der von mir altem Sack liegt.

Die Ängstlichen kann ich für meinen Teil beruhigen. Meinerseits liegt keine Absicht vor, frühzeitig in Rente zu gehen. Ich meine auch, der Mehrzahl meiner Altersgenossinnen und Altersgenossen geht das so ähnlich. Zumindest im Bereich meiner Lohnhöhe, welche finanzielle Mittel nicht weit oberhalb von Hartz IV zum Leben bereitstellt, dafür aber harte Arbeit erfordert, wird das so sein. Auch mein Chef dürfte kein Interesse daran haben, einen leistungsbereiten Mitarbeiter los zu werden. Warum auch? Verdienst ist nicht die wichtigste Motivation meiner Generation, um arbeiten zu gehen!

Ich fürchte nur, dass die Bedenkenträger so etwas nicht verstehen können. Sie ticken einfach anders und sind offenbar auch gut vertraut mit den Möglichkeiten von Lug und Trug. Wie sagt doch der Volksmund: Was ich selber denk und tu, trau ich auch den Anderen zu.

Dienstag, 6. Mai 2014

Abenteuer in botanischen Gärten

Abenteuer zu erleben und dafür künstlich die Situationen zu schaffen liegt voll im Trend. Der Sonntagsspaziergang durch meinen botanischen Garten im Kiez, hat mir Denkanstöße für solch ein Abenteuer in einem richtigen botanischen Garten gegeben. Angeregt zu diesen Gedanken hat mich der traurige Anblick von zu Tode "gepflegten" Bäumen.


Warum sollte man nicht eine Örtlichkeit schaffen, in welcher die Lebenssituation ohne Bäume simuliert wird? Ich weiß, ganz bekommt man das nicht hin - denn in solchem Raum könnte kein Mensch leben, benötigt er doch ein Mindestmaß an Sauerstoff. In diesem Raum könnten die Abenteurer aber einer Atmosphäre mit wenig Sauerstoff und viel Schmutz ausgesetzt werden. Das selbstverständlich bei hohen Temperaturen. Auf diese Art und Weise könnte man möglicherweise verdeutlichen, wie wichtig die Pflanzenwelt für unser Überleben ist. Vielen scheint das nicht so richtig klar zu sein. Was für mich ja noch nachvollziehbar ist - machen wir uns doch insgesamt zu wenig Gedanken über Dinge welche für uns ganz "natürlich" vorhanden sind: frische Luft, sauberes Trinkwasser usw.. Die tatsächlichen uns beschäftigenden Probleme sind fehlende Parkplätze und ein Mangel an kostenlosem W-Lan in Städten.


Nicht so recht verstehen kann ich das aber bei Leuten, welche dafür bezahlt werden Ahnung zu haben. Denn die Bäume werden doch sicherlich von dafür extra ausgebildeten Personal beschnitten (das Wort "gepflegt" möchte ich hier ausdrücklich vermeiden). Und es muss ja auch irgend jemand das o.k. für diese Maßnahmen gegeben haben. Diesen Personenkreis erachte ich für außerordentlich prädestiniert, an einem solchen Abenteurer teilzunehmen.

Das eingebettete Bild zeigt eine von mehreren  im September des Vorjahres zerstörten Baumes. So sehen sie jetzt im Wonnemonat Mai aus.


Freitag, 2. Mai 2014

Er ist kürzer als Du meinst ...

Scheint ein genormter Spruch genervter WC-Reinigungskräfte und Wirte zu sein, welche für die Sauberkeit von Herrentoiletten zuständig und verantwortlich sind. Irgendwie gelingt es uns Männern nicht, den kompletten Inhalt unserer Blase im dafür vorgesehenen Urinal unterzubringen. Ich schätze mal, so jeder Zehnte von uns lässt den berühmten letzten Tropfen auf den Fußboden vor dem Becken tropfen. Woran mag das liegen?

Die Erklärung, dass es sich hier um ein gröbliche Unterschätzung der Längenausdehnung des männlichen Mehrfachorganes handelt, scheint mir zu kurz gegriffen ...

Meiner Ansicht nach gibt es nämlich weitere Gründe. So halte ich die Anbringungsnorm für Urinalbecken für überholt. Nach dieser ist nämlich die Unterkante des zu treffenden Bereiches 65 cm über dem Boden zu justieren. Bei der heutigen durchschnittlichen Größe der Männer sollten das aber wenigstens 5 cm mehr sein. Das würde die Trefferquote deutlich erhöhen. 

Ein weiterer Aspekt stellt das heutzutage häufig anzutreffende Übergewicht dar. Etwa 70 Prozent der deutschen Männer sind übergewichtig. Bei vielen führt dieses dazu, dass sie weder die Kante des Urinalbeckens, noch das Endstück der Harnröhre optisch wahrnehmen können. So befinden sich also Start und Ziel im toten Winkel und der betroffene Mann ist ausschließlich auf sein Gefühl angewiesen. Und wie wir wissen, tun sich Männer beim Zeigen ihrer Gefühle schwer. 

Vielen fehlt offenbar auch die Ruhe und Gelassenheit, eine Arbeit korrekt bis zu Ende zu bringen. Möglicherweise sollte man hier auch Mentaltrainer einbeziehen.

Und wie mein Bild zeigt, darf Mann selbstverständlich nicht vergessen, den Deckel zu öffnen, wenn er Luxusbecken benutzt.


Donnerstag, 1. Mai 2014

die Geschwindigkeit des Lebens

Ich wandere gern. Einer der Gründe dafür ist, dass mir alle anderen Fortbewegungsformen zu schnell erscheinen. Selbst Radwandern ist mir zu hektisch und lässt mich viele schöne An- und Ausblicke verpassen. Die eher gemächliche und ursprüngliche Form der Bewegung hat zudem den Vorteil, das Denken zu vertiefen und ihm einen Teil seiner Gefährlichkeit zu nehmen. Selbst bei zügigem Wanderschritt bewege ich mich in einer Sekunde intensiven, versunkendem Denkens nur 1,5 m voran. Bereits mit dem Fahrrad hab ich in gleicher Zeit wenigstens das vierfache dieses unkontrollierten Weges zurückgelegt. 


Aber der Reiz des Wanderns liegt selbstredend nicht auf der Gefahrenverminderung, sondern in der verbesserten Möglichkeit unsere Sinne mit schönen Reizen zu aktivieren, da ich mir zum Wandern attraktive Gegenden aussuche.  Dieses verhilft mir wiederum zu angenehmen Gedanken und kreativem Denken. Einen Teil der Resultate meines kreativen Denkens erhalten dann Familie und Freude als materielles Gut oder positive Energie von mir geschenkt.

Weißbachtal bei Seyde


Bei mir führt die Langsamkeit des Wanderns tatsächlich auch zu einer gefühlten deutlichen Zeitdehnung. Mein Tag, welcher mit 10 km leichten wandern vor dem Frühstück beginnt, mich danach 5 bis 6 Stunden durch schöne Gegenden führt und den Tag mit einer kleinen Abwanderung mit folgendem Bier und einem Vogelbeerlikör ausklingt, ist viel länger als der normale Tag. Sogar länger als ein quälend langer Arbeitstag erscheinen mag.

Paradoxer Weise führt das trotz dieser Verlängerung dazu, das ich mich dabei jünger fühle.

Wer es nicht glaubt, sollte es einfach einmal ausprobieren. Jeder kann es und ein Jeder ist dafür natürlicherweise geschaffen. Der Mensch ist nicht nur Säuge- sondern auch Wandertier. 

Dienstag, 29. April 2014

Alt wie ein Baum

Wenn man, so wie ich, das Disko-theken-Alter verlassen hat, macht man sich doch hin und wieder Gedanken über das Altern. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Beides. Das Altern. Und das Nachdenken darüber.

Ich genieße es gegenwärtig sehr, dass ich älter werde. Physisch bin ich als Ü60, nach wie vor in der Lage mir meine Welt zu erwandern. Rein statistisch gesehen, sind meine Wanderungen heutzutage länger, als sie es vor 30 oder 35 Jahren waren. Ich entsinne mich einer Wanderung, welche ich in den 1970er Jahren machte. Da wanderte ich von Oberholzhau zum Kahleberg. Nachdem ich zurück war, habe ich ganz stolz festgestellt, 33 km gewandert zu sein. Ostern 2014 bin ich mehrfach Tagesleistungen von 40 km gewandert. Ohne besonderen Stolz; eher mit der Überlegung, wie ich die Runde hätte gestalten sollen, um nicht wieder zu früh zurück zu sein ...

Und rein von der psychischen Seite bin ich deutlich empfindsamer als ich es früher als junger Mensch gewesen bin. Dazu gehört auch, dass ich die Natur um mich herum viel besser wahrnehme und deren Schönheiten genieße. Dieses jedoch nicht als Ersatz zu anderen Schönheiten, sondern als Ergänzung zu diesen.

Im wahrsten Sinne naturgemäß, sehe ich auf den Wanderungen unzählig viele Bäume. Mir gefallen dabei die älteren Bäume viel besser als die jungen Bäumchen. Was vor allem daran liegt, dass ein alter Baum über eine erheblich interessantere Struktur verfügt als sein jüngerer Bruder. Diese schöne Struktur betrift sowohl den Habitus des gesamten Baumes, als auch Details der Borke des Stammes. Nicht nur, dass diese durch das Wachstum rissige Haut dem Auge ein schönes Bild liefert, welche das Gehirn zu Träumereien anregen - sie zeigen auch Verletzungen, welche den Baum in seiner Entwicklung prägten. 
So ist es auch mit uns Menschen. Jede Falte auf der Stirn, jede Rauheit unserer Hände zeugt von Erlebtem. Ich empfinde so etwas als schön und bei mir selbst nicht als störend.

Montag, 28. April 2014

Gedanken Schuhkarton.

Vorab: ich werde hier keinesfalls alle mein Gedanken der Öffentlichkeit preis geben. Es gibt so einigen Gedanken, die denke ich nur im tiefen Wald. Nicht weil sie besonders abartig, bösartig oder frivol sind, sondern ganz einfach, weil es einfach Bestandteil der menschlichen Persönlichkeit ist, auch Unausgesprochenes zu besitzen. So meine ich. 
Und außerdem kenne ich ja nicht einmal selbst alle meine Gedanken. Manches denke ich im Hintergrund, ohne mir dessen bewusst zu sein. Irgendwann wird daraus vielleicht ein klares Bild, eine Idee oder gar materielle Gewalt. Wenn ich nämlich eine Idee umsetze - so wie jetzt diesen Blog.
Und manchmal werden meine Gedanken einfach nur ein Traum. Den ich mir nur hin und wieder auch merken kann.

Manche Gedanken scheinen mir, für mich wert zu sein, aufbewahrt zu werden. Früher hätte ich diese vielleicht einem Tagebuch anvertraut oder ein Buch geschrieben. Heutzutage passiert so etwas über soziale Netzwerke. Welche mir wiederum zu oberflächlich und flüchtig sind. Obwohl auch ich an diesen teilnehme. 

Ich werde diese Netzwerke nur dafür nutzen, ab und an einen Beitrag meines Blogs zu verlinken.

Apropos Wald: viele meiner Gedanken zeigen sich mir bei Spaziergängen im Wald oder sonstiger Natur. Offenbar geschieht das dann, wenn mein Kopf umschalten kann, vom Turbobetrieb der Hektik des (Arbeits-) Tages.