Donnerstag, 15. Mai 2014

Bin ich ein potentieller Betrüger?

In der letzten Zeit ist viel über die Rente mit 63 zu hören und zu lesen. Wie man diese finanziert. Aber vor allem wie man dem Missbrauch dieser Möglichkeit verhindern kann und ob Zeiten der Arbeitslosigkeit dazu gezählt werden können. Ich fühle mich zwar nicht angesprochen, bin es aber wohl auch. Also mache ich mir auch darüber meine unqualifizierten und gehört werden wollenden Gedanken.

Denn ich werde demnächst 61 - komme also in das kritische Alter, in welchem ich meinen Chef überreden könnte, mich doch zu entlassen. So sind ja die Gedanken der Missbrauchsverhinderer. Schlimm genug, dass ich schon mehrfach die Möglichkeit des bezahlten Nichtstuns genutzt habe und frecherweise arbeitslos wurde. Nun droht gar der GAU. In dunklen Hinterzimmern treffe ich mich mit meinem Chef und vereinbare mit ihm, meinen Job aufzugeben, sein Schaden solle es nicht sein. Erhalte ich doch immerhin einen Stundenlohn welcher knapp über dem Mindestlohn liegt und bekomme Nacht-, Sonn- und Feiertagsschichten dramatisch gut vergütet. Da könnte man doch bei Neueinstellungen den einen oder anderen Cent einsparen. Mal ganz davon abgesehen, das die Leistungsfähigkeit eines 25jährigen möglicherweise über der von mir altem Sack liegt.

Die Ängstlichen kann ich für meinen Teil beruhigen. Meinerseits liegt keine Absicht vor, frühzeitig in Rente zu gehen. Ich meine auch, der Mehrzahl meiner Altersgenossinnen und Altersgenossen geht das so ähnlich. Zumindest im Bereich meiner Lohnhöhe, welche finanzielle Mittel nicht weit oberhalb von Hartz IV zum Leben bereitstellt, dafür aber harte Arbeit erfordert, wird das so sein. Auch mein Chef dürfte kein Interesse daran haben, einen leistungsbereiten Mitarbeiter los zu werden. Warum auch? Verdienst ist nicht die wichtigste Motivation meiner Generation, um arbeiten zu gehen!

Ich fürchte nur, dass die Bedenkenträger so etwas nicht verstehen können. Sie ticken einfach anders und sind offenbar auch gut vertraut mit den Möglichkeiten von Lug und Trug. Wie sagt doch der Volksmund: Was ich selber denk und tu, trau ich auch den Anderen zu.

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