Mittwoch, 27. Juli 2016

Nolympia für mich

Ich liebe Sport, vor allem die olympischen Spiele. Vielfalt in jeder Hinsicht. Verschiedene Sportarten und unterschiedliche Leistungsspektren. Friedlicher Wettstreit dominiert über  Streit zwischen Staaten. So habe ich in der Vergangenheit auch jede Gelegenheit genutzt, die sportlichen Veranstaltungen von Olympia im Fernsehen zu verfolgen.  Dieses Mal werde ich jedoch mein Interesse erheblich vermindern und Olympiasendungen nicht ansehen. Ich habe einfach keinen Bock über längere Zeit politische s/w Veranstaltungen rein zu ziehen und mir Russland Bashing anzuhören. Denn genau dieses ist zu erwarten. In jedem Wettkampf, an welchem ein russischer Sportler teilnimmt, werde ich Sprüche zum Thema hören. Sollte gar eine russische Athletin oder ein russischer Athlet auf dem Treppchen stehen ... man kann sich die Kommentare dazu vorstellen.

Ich bin für faire Wettkämpfe, mit verbotenen Mitteln erzielte Resultate sind nicht fair. Jedem ernsthaften Hinweis auf solchen Betrug ist nachzugehen. Die erwischten Sportler sind entsprechend der Regeln zu behandeln. 
Gegenwärtig habe ich allerdings den Eindruck, es gäbe mehrere Arten von Doping. Das verzeihliche Doping der Sportler aus den guten Ländern auf der einen Seite. Andererseits das böse russische "Staatsdoping". Unter Einbeziehung von Sportlern, von welchen es keinen weiteren Verdacht auf Doping gibt, als den des "Staatsdopings". Da will ich jetzt gar nicht darüber reden, ob es dafür tatsächlich auch Beweise gibt oder die Anschuldigen ausschließlich auf Aussagen von Kronzeugen beruhen. 
Mir scheint, hier wird nicht Doping, sondern ein ungeliebtes Land bekämpft.  Wie gesagt, die Erwischten muss es treffen, es müssen also auch hier rechtsstaatliche Regeln gelten. Gegen die russischen Leichtathleten gibt es jedoch eine Kollektivstrafe. Und gegen den Vermeid des kollektiven Ausschluss aller russischen Sportler gibt es lautstarken Protest - auch von Sportlern*. Es gibt also die Forderung einer Bestrafung von Sportlern, ohne dass es einen Nachweis gibt, sie hätten unrecht gehandelt. Gleichzeitig werden Sportler an den Spielen teilnehmen, welche bereits eine Strafe wegen nachgewiesenen Dopings hatten. 




P.S. Aus der olympischen Charta: Ziel des Olympismus ist es, den Sport in den Dienst der harmonischen Entwicklung der Menschheit zu stellen, um eine friedliche Gesellschaft zu fördern, die der Wahrung der Menschenwürde verpflichtet ist. 

Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur Olympischen Bewegung unvereinbar.


P.P.S. Ich bin für Wandern als wahrhafte olympische Sportart. Es geht dem Wanderer nicht um den Sieg gegen einen anderen Sportler, sondern um gemeinsamen friedlichen Sieg gegen sich selbst. Unabhängig von Glaube und Passeintrag, gemeinsam durchführbar. Verbindet miteinander. Doping spielt leine Rolle. Oder steht Bier auf der Liste?

* wundert mich doch ein wenig. Wissen sie doch, welche Anstrengung es kostet zu den Spielen zu kommen. Und können sich auch vorstellen, wie es schmerzt, mit Betrügern in einen Topf geworfen zu werden und auf Verdacht ausgeschlossen zu werden.

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