Montag, 9. Juli 2018

War es früher besser?

Die Frage tauchte tatsächlich so ähnlich auf. War es früher in der DDR besser? Oder doch jetzt? 
Also ich kann diese Frage wirklich nicht mit einem klaren "ja" oder"nein" beantworten - halte sie, in so einfacher Art auch gar nicht beantwortbar. Auch wenn es für mich persönlich selbstverständlich schon Gedanken zu dieser Fragestellung gibt.

Ich will es mal an einer anderen Situation darstellen.

Gern arbeite ich mit meinen Kollegen zusammen und ich ich liebe meine Arbeit. Bin aber auch sehr gern zu Hause. Im Urlaub reise ich mit Freude ins Erzgebirge, um dort zu wandern. Fahre aber auch mit Vergnügen ans Meer, um da einfach (fast) nichts zu tun. Was mache ich lieber? Ich weiss es nicht. 

Der Mensch hat die Fähigkeit der Anpassung an die äußeren Verhältnisse. Er lebt am Rande der Wüste und im ewigen Eis. Und er hat sich im Verlauf seiner Entwicklung von der einen, in eine andere klimatische Umgebung begeben. Und jeder dort Aufgewachsene fühlt sich in seiner persönlichen Welt wohl, hat jedoch ein bestimmtes Maß an Unzufriedenheit. Man käme auch nicht auf die Idee, ein einzelnes Individuum zu befragen, wo es sich im Laufe der Entwicklung besser gelebt habe.

Ich persönlich habe mich in der DDR sehr wohl gefühlt. Dort wuchs ich auf, lernte, hatte Freunde. Das Land war für die Verhältnisse unter denen es entstand "voll in Ordnung". Ohne dass es perfekt war. Aber es war die Heimat. Da war ich zu Hause. 
Über meine persönlichen Lebensverhältnisse heutzutage kann ich aber auch nicht wirklich klagen. Die weitestgehende Liberalisierung bietet auch für den einzelnen Menschen viel Möglichkeiten. Und ich habe das Glück, in einem wirklich reichem Land, mit relativ viel erkämpften Rechten auch für den "einfachen" Menschen zu leben.

Der Staat DDR war mir als Heimat und auch von vielen anderen Dingen näher, als die heutige BRD. Welche seinerseits auch eine ganz andere ist, als vor 30 Jahren. Eine Weiterentwicklung der DDR wäre mir persönlich lieber gewesen. 

Aber ein zurück gibt es in der Geschichte sowieso nicht. Und selbst wenn ich mir das wünschen könnte, würde ich auch nicht zurück wollen.
Denn im Jetzt leben auch alle meine Freunde, Kollegen und meine Familie. Warum sollte ich diese also verlassen?

Montag, 21. Mai 2018

Das Alter, Alder!

Für viele Menschen ist das Alter nur irgend etwas mit Zahlen. Ist es das wirklich? Das ich diese Frage so stelle, deutet bereits darauf hin, dass ich meine, es wäre nicht einfach so.

Na klar,  aus dem Geburts- und dem aktuellem Datum, lässt sich das scheinbare Lebensalter errechnen. Aber, das sind erst einmal wirklich nur leere Zahlen. 
Denken wir uns jeden Tag unseres Lebens als ein leeres Gefäß. Eine Flasche, ein Krug, ein Karton oder ein Korb. Morgens ist der Tag noch leer, wir müssen ihn füllen. Sonst bleibt er wirklich nur ein leerer Karton oder eine leere Flasche. Schon dieses macht einen Unterschied. 30, 40, 50, 60, 70, 80 Jahre können also sehr, sehr verschieden sein. Manch 30 Jahre junger Mensch hat mehr Tage gefüllt, als ein doppelt so alter Mensch. Hier kann also ein junger Mensch, quasi älter sein, als ein alter Mensch.

Auf der anderen Seite, sehe ich das s.g. Alter einerseits als die Betrachtung des Status unserer Gesundheit, als Reflexion dieses Status und die Sicht auf mögliche Veränderungen unserer äußeren Hülle.

Solange ich gesund bin, spielt der Zeitraum, welchen ich bereits auf der Erde wandle, eine untergeordnete Rolle. Warum soll ein nach sportlicher Betätigung eintretender Schmerz beim 25-jährigen als normal, beim 55-jährigen, jedoch als Alterserscheinung betrachtet werden?

Wie reflektiere ich meinen Gesundheitsstatus? Ein junger Mensch käme kaum auf den Gedanken, Krankheit als als Ausdruck des Alters zu sehen. Selbst bei ernsthaften und chronischen, gar angeborenen Krankheiten betrachten wir Schmerz oder Krankheit jedoch üblicherweise in Bezug auf das erreichte Lebensalter. Es kommt auch hier wieder darauf an, wie wir die Tage dennoch füllen. Und wie wir damit umgehen.

Und die äußere Hülle? Ein paar Falten sind doch nichts anderes, als in unserer Hardware abgelegte ErLebensdaten!

Sonntag, 13. Mai 2018

Unheimliche Begegnungen

Es handelt sich bei diesen Begegnungen nicht um solche mit UFOs oder Alien. Wer hier so etwas erwartet kann gleich aufhören zu lesen. Es geht auch nicht um Sex, also Begegnungen mit unheimlich tollen Frauen. 

Ich bin als Fußgänger täglich mehrere Stunden unterwegs im öffentlichen Verkehrsraum. Dabei begegnen mir, besonders bei dem jetzigen schönen Wetter sehr viele Radfahrer. Hier möchte ich meine Top 3 von unmittelbaren Begegnungen mit dieser außerordentlich interessanten Spezies berichten. 

Platz 3. Ereignisort: Südost-Fußgängerampel U-Bahnhof Frankfurter Allee. Ich überquere bei Grün die Straße. Will über den gepflasterten Weg in meinen FAS-Kiez. Plötzlich trifft mich von hinten der Schlag - ein Radfahrer hat die Umkurvung meiner Person falsch kalkuliert. Ich kann aber den Sturz vermeiden. Der Radfahrer benötigt auch etwas Zeit um wieder stabil zu fahren. Eindrucksvoll wird hier die Kreiselwirkung der sich drehenden Räder demonstriert. Nach 5 Metern ist aber alles wieder gut und die Fahrt kann fortgesetzt werden.
Ich brauche nicht zu betonen, dass der Radfahrer sich nicht umgedreht hat, um mal zu schauen, was ihn das so aus der Bahn gebracht hat.

Platz 2. Ereignisort: Nöldnerplatz. Ich gehe kurz vor dem S-Bahnhof Nöldnerplatz über die Lückstraße. Welche gerade frei von Verkehr ist. Doch Vorsicht! Von rechts nähert sich ein Radfahrer. Auf dem Fußweg selbstredend. An dieser Stelle durch eine Baustelle recht eng. Unhöflich wie ich bin gehe ich einfach weiter. Der Radler muss abstoppen und mit den Füßen die Pedale verlassen. Aus der griechischen Mythologie wissen wir ja, dass den Riesen da die Kraft verlässt. Mein radelnder Antäus sagte also "sorry". Sobald er allerdings wieder in den Pedalen war, kam ein "Du hast mich doch gesehen!" Ich war echt zerknirscht.

Platz 1: Ereignisort: Paul und Paula Ufer an der Rummelsburger Bucht. Ich wandere auf der rechten Seite, des breiten Fussweges Richtung Osten. Dieser Weg darf von Radfahrern mit genutzt werden. Mir kommt ein Radfahrer entgegen, welcher gerade ein Telefonat erhält. Er möchte wohl nicht während des Fahrens telefonieren (löblich). Zieht also voll auf "meine" Seite. Kommt da an einer ungünstigen Stelle zu stehen. Da fällt nämlich die Kante des Weges etwa 20 cm tief ab. So fällt der Gute fast auf die Nase. 
Er kann die Situation seinem Gesprächspartner aber kurz schildern: "So ein blöder Fußgänger." Tja, so ist das.

Nachsatz: Ich habe selbstverständlich vom Grundsatz her nichts gegen Radfahrer. Radfahren ist eine gesunde, recht umweltgerechte Art sich fortzubewegen. Es vergrößert die Reichweite des Menschen in erheblichem Maße - soweit es die Mobilität betrifft. 
Aber. Die Reichweite des geistigen Horizontes vermindert es offensichtlich in gleichem Maße.
Für den von mir zufällig beim Wandern durch Berlin beobachteten Verkehrsraum, sind Radfahrer die rücksichtslosesten, egoistischsten und gedankenlosesten Verkehrsteilnehmer. Mit Abstand. In solchem Maße, dass es auffällt, wenn sich ein Radfahrer rücksichtsvoll oder gar korrekt verhält. Ich freue mich schon, wenn auf dem Gehsteig fahrende Radfahrer unterwegs sind, langsam fahren und Fussgänger nicht bedrängen. Denn eigentlich gehören sie da nicht hin. Sie sind dort Gast und sollten sich auch so verhalten. Besonders die Raser empfinde ich als Bedrohung. Vor allem, wenn sie haarscharf an mir vorbeifahren. 
Ich weiß um die Probleme schlechter Fahrradwegeinsfrastruktur. Aber das kann man doch als Radfahrer nicht einfach an den Fussgängern auslassen.


Sonntag, 25. März 2018

Wandern oder Joggen? Das ist hier die Frage!

Das entscheidet selbstverständlich jeder für sich. Auf der Basis individueller Neigung und vorliegenden Informationen. Geht es ja nicht um das Bewegungsding an sich, sondern den konkret zu erwartenden Nutzen für den Einzelnen. Mein Sohn brachte mich drauf, darüber mal nachzudenken. Wir unterhielten uns vor Tagen über die Nutzbarkeit von Wegen und Straßen fürs Joggen. Ja, wieso fürs Joggen und nicht für das Wandern? Ich neige mich dem Wandern zu. Oder gehen oder spazieren. Jedenfalls der gemächlicheren Gangart. Hier also meine Meinung dazu.

Langsam ist in vieler Hinsicht nützlicher für die Gesundheit. 
- besonders, wenn man sich in der Natur bewegt, erhält man bei langsamen wandern oder spazieren deutlich mehr Umweltinformationen als beim joggen. Man sieht, riecht, hört und spürt mehr von der Natur. Das ist ein nicht zu unterschätzender Gesundheitsfaktor.
- langsam setzt einen deutlichen Kontrapunkt zur sonstigen Hektik unseres Alltagslebens. Warum soll man nicht die Möglichkeit der bewussten Entschleunigung nutzen?
- eine Gangart in normalem Tempo entspricht eher unserem natürlichen Bewegungsschema als eine rennen. Dieses passt doch eher zum Fluchtreflex. 
- langsam kräftigt Sehnen, Gelenke und Muskulatur. Die Belastung beim rennen, kann diese aber sogar schädigen. Besonders dann, wenn unser Körpergewicht erheblich größer als notwendig ist. 
- den Trainingseffekt durch langsame Entwicklung halte ich auch für nachhaltiger.
- Streckenbezogen ist langsam sogar stärker im Energieumsatz als schnell. Denn beim Wandern mache ich pro km mehr Schritte als bei Joggingtempo. 
- für Menschen mit wenig Zeit, scheint Joggen aber den Vorteil zu haben, in kürzerer Zeit, den gleichen Energieumsatz zu haben. Stimmt. Die 6 km welche ich in 1 Stunde laufe, macht ein Jogger in 30 Minuten. Positiv gerechnet. Viel Jogger rennen nur unwesentlich schneller als ich wandere. Die gewonnenen halbe Stunde benötigt der Jogger aber um sich zwei mal umzuziehen und ausgiebig zu duschen. Zum Wandern oder spazieren benötige ich jedoch keine Spezialkleidung. Allenfalls andere Schuhe. Und ohne heftige Schweißausbrüche spare ich mir die extra Dusche. Der Jogger mag einwenden: dafür muss ich eben abends nicht mehr duschen. Einverstanden. Aber ...
- Wandern bzw. spazieren lässt sich problemlos in den ganz normalen Tagesablauf einbauen. Einfach den Arbeitsweg so planen, dass jeweils 15 Minuten Fussweg dabei sind. Das Einkaufen lässt sich ähnlich organisieren. Jeder Einkauf und andere notwendige Erledigung wird so zur Trainingseinheit.

Nicht zu vergessen. Wandern ist erheblich ästhetischer als Joggen. Ich spaziere regelmäßig auf von Joggern genutzten Wegen. Ich muss sagen, erschöpft mit den Füßen schlurfenden Jogger wirken nicht optisch anspruchsvoll. 

Samstag, 10. März 2018

Warum sollte man nur maximal 4 Schichten hintereinander arbeiten?

Eigentlich ganz logisch. Wieso sollten wir Menschen uns anmaßen, es in der Arbeitsleistung GOTT gleich zu tun? Dieser arbeitete bekanntermaßen 6 Schichten am Stück. Und zwar Nachtschichten ("Es wurde Abend und es wurde Morgen").  
Die ersten Schichten waren noch absolut in Ordnung, was die Qualität und die Quantität der Arbeit betrifft. Wenn auch die Einteilung der einzelnen Abschnitte, für mich als NichtGOTT nicht immer verständlich ist. Ich hätte die Aufgaben des vierten Tages ganz nach vor gezogen. Aber - gegessen. Dieser Drops ist gelutscht. Ich habe Verständnis dafür. Jeder Nachtschichtler kennt die Probleme der ersten Schicht. Letztlich ist die Reihenfolge recht egal. Für den Menschen sowieso, der war noch gar nicht da. 

Nun zur entscheidenden Schicht. Die Sechste. Bis zur Mitte ist noch alles gut. Gott schuf alles Landgetier. Dieses lebte nunmehr gemeinsam mit den Pflanzen, den Wassertieren und den Vögeln in Frieden und Eintracht. Die Nahrungskette war ordentlich organisiert, Veränderungen der Umwelt gingen in einer Art und Weise vor sich, dass sich alles Leben ständig entwickeln und anpassen konnte. 
Die Zufriedenheit mit dem Erreichten verleitete GOTT nun zum entscheidenden Fehler. Er schuf die Herrentiere (schlechter Begriff, nicht gendergerecht). Wenn die auch Anfangs nur kleine Fehler machten, ich erinnere an das Essen eines Apfels vom falschen Baum, wuchs sich dieses Lebewesen bald zum Problem für die gesamte so gut gelungenen SCHÖPFUNG aus. 

Riesen Gebiete wurden entbaumt. Für die eigene Bequemlichkeit wurden Dinge auf die Welt gesetzt, welche diese mit Giften und Gasen zerstören. Die Fische nach und nach vollständig aus dem Wasser entfernt. Dafür Plastikmüll eingesetzt. Praktisch wird die SCHÖPFUNG GOTTes vernichtet. Stück um Stück. Gnade uns GOTT, wenn dieser aus dem frei zurück kommt und die nächste Schicht beginnt. Dann sieht er was passiert ist. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er da was ändern wird. Den GOTT ist gewiss auch selbstkritisch.

Wir sehen also. Selbst für GOTT sind 6 Tage zu viel. Wir Menschen machen solch grobe Fehler bereits am 5ten Tag.

Also. Maximal 4 Schichten und dann Pause.